Das Restaurierungsprojekt der historischen Gemälde in der St. Laurentii-Kirche findet seine Fortsetzung. Am Dienstag dieser Woche ist das Porträt des Pastors Jens Kirkerup von der nördlichen Wand des Chorraums abgehängt worden. Unter der fachmännischen Aufsicht der Restauratorin Birgit Hölzer haben der Küster, Jan Früdden, aus Oldsum und der ehrenamtliche Kirchenführer der Gemeinde, Joachim Taege, aus Wrixum den Vorgang ausgeführt.

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Es handelt sich hierbei um das Ölgemälde eines aus Kopenhagen stammenden

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Geistlichen, der insgesamt 25 Jahre von 1757 bis 1782 Diakon und 1. Pastor in der Gemeinde gewesen ist. Das Kirchspiel St. Laurentii auf Westerlandföhr hatte somit in der Zeit der 500 jährigen Zugehörigkeit zu Dänemark von 1231 bis 1864 und der kirchlichen Verwaltung durch das Bistum in Ripen, das heutige Ribe, auch einen dänischen Pastor in der langen Reihe der Pastoren seit der Reformation um 1530.

Zitat: Vielleicht können wir über die Restaurierung den Maler des Kirkerup-Porträts ermitteln, hofft Joachim Taege auf einen glücklichen Zufall.

Bisher ist nicht bekannt und auch nicht über die Inventarverzeichnisse in den Kirchenarchivalien in der Ferring-Stiftung in Alkersum festzustellen, wer das Ölbild seinerzeit gemalt hat. Eine eventuelle Signatur war auch nach der Abnahme nicht erkennbar. Vielleicht geben die Restaurierung sowie die weiteren Recherchen durch Joachim Taege eines Tages darüber Aufschluss.

Die Oberfläche des 79 cm hohen und 62 cm breiten Gemäldes weist einige Farbfalten auf, die durch Ablösung der Originalleinwand von dahinterliegenden Doublierungsleinwänden entstanden sind. Die Doublierung selbst wurde in einer sehr alten Technik durch das Verkleben mit Wachs ausgeführt. Dies bestätigte eine erste Begutachtung der Restauratorin in ihrer Werkstatt. Kittungen und Übermalungen weisen darüberhinaus auf früherenRestaurierungen hin. Diese Schäden werden nun durch die Restaurierungsarbeiten von Birgit Hölzer behoben, um weiteren Risiken, wie zum Beispiel Rissbildungen vorzubeugen. Auch der Bildrahmen, der an den Gehrungsstellen Schwundrisse aufweist, wird durch Tischler, Jan Früdden, aufgearbeitet.

Zitat: Wer hat wohl in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Pastorenbild in Auftrag gegeben, fragt sich Joachim Taege.

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Auch diese Frage läßt sich Stand heute (noch) nicht beantworten. Kam der Anstoß durch oder aus der Gemeinde? War es vielleicht ein der Gemeinde wohl gesonnener Spender? Oder ist es sogar im Auftrag des Pastors oder der Kirchenobrigkeit gefertigt worden? Zur Klärung wird Taege weitere Nachforschungen anstellen.