Der Friedhof

Gestern…

Der Friedhof von St. Laurentii war bis zum Beginn dieses Jahrhunderts nur von einem Steinwall umgeben und ausgesprochen schmucklos. Das Pflanzen von Hecken, Sträuchern und Blumen hat sich erst spät eingebürgert. Das Aussehen des alten Friedhofs prägten nur die Grabsteine und das zwischen Ihnen wachsende Gras.

Bis in die 1960er Jahre hinein hatte der Küster von St. Laurentii das Recht, das Gras auf dem Friedhof auf eigene Rechnung zu mähen und Heu zu machen. Zu jedem Haus des Kirchspiels gehörten früher auch einige Grabplätze auf dem Friedhof. Diese wurden mit dem Haus vererbt oder verkauft. Es waren nicht eigentlich Familien-, sondern Hausgrabstätten. Bis heute haben die einzelnen Dörfer der Gemeinde auf dem Friedhof „ihren“ Bereich.

und heute …

Zunächst fällt die relativ ursprüngliche Anlage des Friedhof auf. Auch wenn die Gräber heute wie allgemein üblich mit Blumen geschmückt werden, ist noch gut die Kargheit des baum- und strauchlosen, grasbewachsenen früheren Friedhofs zu ahnen. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts standen rund um die Kirche keine Bäume und Sträucher.  Nur die  Feldsteinmauer diente als Einfriedung des Friedhofareals.

„redende Steine“

Auf dem Friedhof befinden sich viele bemerkenswerte Grabstätten, die wir Ihnen in unserer virtuellen Friedhofsführung vorstellen möchten. Man spricht im Zusammenhang mit diesen Grabstellen auch von „redenden Steinen“, da viele Informationen über das Leben der Verstorbenen auf dem Grabstein niedergeschrieben sind.

Auffällig im Vergleich zu heutigen Grabsteinen ist die Ausführlichkeit, mit der die alten Grabmale vom Leben der Verstorbenen berichten. Daher wird die Bezeichnung „redende Steine“ abgeleitet. Das Familien- und Berufsleben wird ebenso beschrieben, wie auch besondere Ereignisse im Leben und Ehrenämter der Verstorbenen, die sie bekleidet haben. Das erreichte Lebensalter wird oft auf den Tag genau angegeben. Die meisten Inschriften sind in hochdeutscher Sprache ausgeführt. Nur eine Stele nutzt das Plattdeutsche, das bis ca. 1700 Amts- und Kirchensprache war. Gelegentlich fand auch die lateinische Sprache Verwendung. Erst auf den Grabsteinen des 20.Jahrhunderts finden sich auch Inschriften in Friesisch, der Föhringer Sprache, wieder.

Folgen Sie uns zu einigen besonders schönen und bemerkenswerten Grabmalen und in die reiche Vergangenheit unserer Insel.