Elen Flohr
Inschrift:
Was kan Gesetz Todt Teufel schaden Jesus nimt mich an in Gnaden Hier ruhen die Gebeine der Seel: Elen Flohr Geb in Oltsum D 10 Jan Ao 1650 Gest: D 14 Sept. Ao 1736 Sie hat gelebet mit ihrem Ehemann Johan Flohr Welcher geb: auf Amrum D 6 May Ao 1641 Gest: in Oltsum D 6 Aug Ao 1685 und in S: Laur: Kirche begraben 15 1/2 Jahr und in Witwenstande 51 1/10 Jahr aus dieser Ehe sind gebohren 8 Sohne und ein Tochter zu deren Anden Ecken setzen dieses Grabmahl 2 Nachleben de danckbahre Kinder Martin Flohr Marret Harcken
Die Hoffnung und Libe: zum Himel uns tribe G. S. l. S. G.

Erläuterung:
Diese wunderschöne Barockstele wurde Elen Flohr von ihren Kindern Martin und Marret gesetzt.
Über dem Grabsteintext befindet sich ein Kreisrelief, das die Verstorbene vor Jesus, ihrem Richter und Erlöser zugleich, kniend zeigt. Vom Munde Jesu führt ein Band mit unlesbar gewordener Inschrift zur Verstorbenen hin. Links von den beiden erkennt man den mit Heiligenstrahlen bedachten Moses, der die Gesetzestafeln hält und einen bocksbeinigen Teufel mit einem aufgeschlagenen Buch, aus dem er die dort verzeichneten Sünden der Verstorbenen vorliest. Von rechts her schwingt der Tod seine Sense auf die Kniende zu. Die Umschrift in Versalien vertieft die symbolhafte Aussage des Reliefs. WAS KANN GESETZ, TODT, TEUFEL SCHADEN JESU NIMMT MICH AN IN GNADEN. Das untere Spruchband „Die Hoffnung und Liebe zum Himmel uns triebe“ wird illustriert durch zwei Doppelmedaillons. Sie zeigen die Allegorien der Hoffnung und der Liebe in ihrer irdischen Begrenztheit (unten) und ihrer himmlischen Vollendung (oben). Am Fuße der Stele: G.S.l.S.G. – Gott sei ihrer Seele gnädig.
Elen Flohr war nur 15 Jahre mit dem Commandeur Johan Flohr verheiratet. Sie überlebte ihren Mann um 51 Jahre. Von 1685 bis 1697 war Elen Flohr Juratin: eine Seltenheit in der damaligen Männergesellschaft.


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